Warum wir traurig sein dürfen

Einige Sätze der Fußballerin Marta nach einer Niederlage (siehe bei www.bento.de, 26.6.2019) können Menschen helfen, ihr Leben in Würde und Liebe zu gestalten.

Die berühmteste und vielleicht beste Fußballerin der Welt, die Brasilianerin Marta, 34 Jahre alt, hat es wieder nicht geschafft. Sie hat schon alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Sie hat die Goldmedaille bei Olympischen Spiele gewonnen und wurde sechsmal Weltfußballerin des Jahres – nur Weltmeisterin wurde sie noch nie. Vor ein paar Tagen ist Brasilien bei der Frauen Fußball-WM gegen Frankreich ausgeschieden. Das schmerzte Marta.

Nach dem Spiel wurde sie nach ihrer Stimmung gefragt. Natürlich war sie enttäuscht. Aber sie sagte auch bemerkenswerte Sätze an alle jungen Frauen, die im Fußball oder sonst vorankommen wollen. Wir müssen es wollen, sagte sie sinngemäß, und zwar mit ganzer Kraft; wir müssen in 90 plus 30 Minuten denken – so viel Kraft müsse sein. Und dann sagte sie wörtlich: „Weint am Anfang, damit ihr am Ende lachen könnt!“

Das ist ein wertvoller Satz einer bedeutenden Frau. Er gilt nicht nur für junge Frauen, die Fußball spielen wollen. Er gilt allen Menschen, die die Tage und Jahre ihres Lebens so würdig und liebevoll wie möglich bewältigen und womöglich vorankommen wollen.

Leben ist nicht möglich ohne Tränen. Wer sie verdrängt und sich immer stark gibt, verschiebt die Tränen nur auf später. Dann kommen sie vermutlich umso heftiger. Martas Rat wäre wohl: Weint ruhig, wenn euch etwas wehtut oder ihr scheitern solltet. Das Weinen wird stärker machen, auch wenn man das in einem schlimmen Augenblick kaum glauben kann. Weint, wenn es dran ist – und dann, nach einer Weile, die nur ihr wissen könnt – geht wieder an die Arbeit, das Leben in Würde und Liebe zu gestalten.

Wenn ihr euch die Tränen gestattet habt, werden sie euch kräftigen – und ihr könnt wieder lachen.

Das dürfen wir uns von der berühmten Frau sagen lassen. Wir hören es ja oft in Kirchen und vielleicht auch auf einem Friedhof: Schiebt die Trauer nicht weg; übergeht die Tränen nicht. Diese Zeit muss sein. Durchgestandene Trauer macht stärker. Wir sollten uns das besonders in Zeiten zu Herzen nehmen, in denen es uns leichter fällt – weil wir gerade nicht traurig sind. Mit anderen Worten: wir können Trauer etwas vorbereiten. Wir können uns sagen, wie wir sein möchten, wenn die Trauer kommt. Wir müssen nicht stark sein, wir müssen nicht „bewältigen“ um jeden Preis.

Wir dürfen traurig sein.

Es werden Menschen bei uns sein, die unsere Trauer mit uns aushalten. Sie zeigen uns Nähe und Trost Gottes. So hat es Gott versprochen; so betet es einer in den berühmten Worten (Psalm 23,4b): Du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Sorgt euch nicht in der Trauer; Gott weiß euch zu behüten.

(Foto welt.de Text F.Müller nach @buhv.de)
Der Text ist die persönliche Meinung des Verfassers.

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