Warum ich trotzdem hoffe

Immer weniger Menschen glauben an Gott, sagt eine Umfrage (SPIEGEL 17/2019). Der Glaube an einen Gott habe in den letzten 14 Jahren um etwa 10 % abgenommen, heißt es in der Umfrage – bei Katholiken etwas weniger als bei Evangelischen. Und kaum lesen wir das um Ostern herum in den Zeitungen, explodieren auf Sri Lanka zahlreiche Bomben, vielleicht im Namen eines Gottes. Sogar in einer Ostermesse, wo andere Gott loben und danken. Und in sogenannten Nobelhotels. Eine Familie aus Dänemark verliert dabei drei ihrer vier Kinder.

Wie kann man an Gott glauben und in seinem Namen morden und Rache üben? Wie kann man ermordet werden, während man zu Gott betet und ihn lobt? Das alles übersteigt oft unseren Verstand. Und es wundert dann nicht, wenn Menschen nicht mehr glauben können, dass es Gott gibt.

Etwas anderes kann ich persönlich aber noch weniger glauben: dass ich nur zufällig auf der Welt bin. Dass die Erde ein Zufall ist, dass mein Leben und Ihr Leben ein bloßer Zufall sind. Das kann ich nicht glauben. Und ich müsste das ja glauben, wenn es Gott nicht gibt. Dann ist alles blind und ohne jeden Plan. Dann rollen Menschen und Ereignisse wie lose Kugeln durch die Welt. Und nichts davon ergibt irgendeinen Sinn. Das kann ich nicht glauben.

Deswegen hoffe ich. Ich habe den Glauben nicht immer in meiner Tasche wie einen Hausschlüssel. Ich hoffe aber, dass ich kein Zufall bin; dass ich Schmerzen tragen oder lindern kann; dass mein bisschen Liebe zu Menschen einen Sinn ergibt. Vielleicht nicht immer sofort, aber doch auf längere Sicht. Menschen erzählen ja manchmal, dass sie eine scheinbar große Sinnlosigkeit erlebt haben, in der sie aber nach langer, oft schmerzhafter Zeit doch so etwas wie einen Sinn erkannten.

Das hoffe ich. Andere auch, denke ich. Viele, die nicht an Gott glauben, hoffen ja trotzdem. Niemand möchte sinnlos leben. Darum hoffen Menschen auf Liebe, auf Fürsorge, auf ein Wiedersehen mit denen, die sterben mussten. Oder sie hoffen darauf, dass ihr jahrelanges Mahnen und Warnen zu einem Frieden führt.

Ich muss nicht an Gott glauben, wie an einen Fahrplan oder den nächsten Monatslohn. Ich kann auch hoffen. Dass Liebe immer Sinn hat, hoffe ich. Dass jemand auf mich Acht gibt, dass glaube ich. Dass jemand die Welt in Händen hält – auch wenn ich oft nicht verstehe, wie das alles möglich sein soll. Ich glaube und hoffe trotzdem. Vor allem hoffe ich wie Jesus, dass ich einfach immer so lieben kann, als sei Gott in meiner Nähe.

(Foto Glueckspost.de Text F.Müller nach @buhv.de)

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