Es läuft die dritte Hilfsaktion für den Hilfsverein „Diakonia“ in Alba Iulia (Karlsburg in Siebenbürgen, RO) Betreut werden 50 geistig behinderte Frauen und Männer. Der Hilfsverein hat mehrere Wohneinheiten, eine Tagesstätte und beschützende Werkstätten eingerichtet.
Die Kleidersammlung für Bethel entfällt in diesem Jahr, da wir wieder eine große Sammlung für den Diakonia–Verein Karlsburg organisieren.
Als der Ansbacher Pfarrkonvent vor Jahren die Diakonie in Karlsburg besuchte, war der einstimmige Entschluss gefasst, von nun an diese Arbeit zu unterstützen.
Des Weiteren sind sie Träger eines Altenheimes mit 30 Plätzen und zweier Pflegestationen für bettlägerige Menschen mit insgesamt 25 Plätzen. Zusätzlich haben sie ein Team von fünf ausgebildeten Pflegekräften, die in der Umgebung von Karlsburg ambulante Krankenpflege machen. Dazu kommt eine Sozialstation, über die sie diverse Pflegematerialien an private Pflegefälle und auch an andere soziale Einrichtungen in der Stadt austeilen, sowie Gehhilfen, Rollstühle und Pflegebetten kostenlos verleihen. Vierteljährliche Verteilaktionen von Kleidung und Lebensmitteln an besonders arme Familien gehören auch dazu, so wie die finanzielle Unterstützung mittelloser Menschen bei kostenpflichtigen Reha-Behandlungen oder die Bezuschussung von Medikamenten, Prothesen und Reisen zu ärztlichen Behandlungen im Inland.
Besonders wichtig für den Betrieb ist natürlich das Materiallager, wo die Hilfsgüter in Empfang genommen und von einem Team von acht Mitarbeitern entsprechend dem Bedarf sortiert werden. Von da aus werden alle Einrichtungen nach Bedarf und Vorrat mit dem Nötigen beliefert:
Alle Arten von Wäsche, Haushaltstextilien, Bekleidung, Schuhe, Küchen- und Essgeräte, Hygieneartikel, Möbel, Radio- und TV-Geräte.
Aus dem Überfluss wird sodann der angemeldete Bedarf befreundeter Einrichtungen kostenlos gedeckt (Heime, Krankenhäuser, Schulen) und was übrig bleibt, wird über die vier eigenen, aber auch weitere Second-Hand-Läden verkauft.
Der gesamte Betrieb wird von 84 hauptamtlichen Mitarbeitern in Gang gehalten. Ehrenamtliche Mitarbeit ist noch sehr selten, da die Löhne so klein sind, dass alle Menschen hier, einschließlich die Rentner, noch auf einen Zusatzjob angewiesen sind, um das Nötigste zum Leben zu haben. Von den Gesamtausgaben der Diakonia deckt der Staat etwa ein Drittel, die anderen zwei Drittel müssen sie selber erwirtschaften und erbetteln.
Sie tun das hauptsächlich über die Verwertung von Hilfsgütern und Gott sei Dank hat es seit 24 Jahren bis heute ohne jegliche Pannen funktioniert. Eine Übernahme weiterer Ausgaben durch den Staat ist bei der jetzigen Wirtschaftslage auch in der nahen Zukunft nicht zu erwarten, so dass sie von Herzen hoffen, dass die Leute in Deutschland ihre Garderoben und Hauseinrichtungen weiterhin zügig erneuern werden und vor allem, es möge nie an so großherzigen Menschen, mangeln, die diese Materialspenden sammeln, sichten und mit viel Liebe verpacken um sie dann auf den Weg zu Bedürftigen zu schicken.
Es muss immer wieder hervorgehoben werden, dass die Bevölkerung Siebenbürgens weiterhin auf die qualitativ guten und äußerst preisgünstigen Second-Hand-Artikel angewiesen ist, weil der Großteil bei dem kleinen Verdienst und den noch kleineren Renten es sich einfach nicht leisten können, neue Sachen zu kaufen. Ohne all die Schnäppchen, die sie dank Ihrer mühevollen Arbeit zum Verkauf anbieten können, wäre das Straßenbild der Stadt mit ihren Menschen viel armseliger und grauer und auch in den einzelnen Haushalten würde es an Farben und Vielfalt der Ausstattung beträchtlich mangeln.
Auf die Frage,die immer wieder gestellt wird, wie lange sie noch auf Hilfe angewiesen sein werden, antwortet Pfr. Gerhard Wagner, der Vorsitzende des Diakonia-Vereins: „Ich kann nach 25-jähriger Tätigkeit in diesem Bereich nur auf den Ausspruch Jesu hinweisen, der zu seinen Jüngern sagte: „Arme habt ihr allezeit bei euch.“ Es sieht so aus, als würde der Wohlstand hierzulande nur bei einigen wenigen auftreten und bleiben; die Allgemeinheit kriegt davon noch allzu wenig ab. So bin ich froh, dass es auch Länder in unserem Europa gibt, die Überfluss haben und die auch anderen mitteilen können und es auch tun.
Sehr verehrte Damen und Herren, Schwestern und Brüder was Sie leisten, ist nicht selbstverständlich und man kann es nicht hoch genug einschätzen: es sind Werke der Nächstenliebe, die in Siebenbürgen Menschen, die sich auf der Schattenseite befinden und recht wenig Freude haben, das Leben erleichtern und verschönern. Möge der himmlische Vater Ihnen Ihren Einsatz reichlich vergelten, möge in Ihrem persönlichen Leben Gottes Liebe und Freundlichkeit aufstrahlen, so wie Sie diese in unzählige Herzen und Häuser in Siebenbürgen gebracht haben und bringen.“
Gesammelt wird in jeder Gemeinde unseres Dekanats und in der Zentralsammelstelle in Rügland, Neustädter Straße 3, in der Scheune
neben dem Pfarrhaus gegenüber der Kirche vom 26.06.-20.07.2019.
Nähere Informationen bei Pfr. Schneider: Tel. 09828 230
(Foto Friedhelm Müller)