„Gebet dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, aber gebt Gott, was Gott gehört!“

Denk ich an Deutschland in diesen Tagen, am Tag der Deutschen Einheit 2018…

Die Einen bestreiten, dass es eine deutsche Nationalidentität gibt und lehnen, eine gewachsene authentische deutsche Tradition ab. Den Anderen ist eine kommunale Verantwortung für Familie und Gesellschaft und die Pflege deutscher Traditionen wichtig.

Parteien streiten nicht nur demokratisch mit einander, der Diskus wird bisweilen radial ideologisch betrieben, dem anderen wird sein Recht auf eigene Meinung abgesprochen und die eigene Sicht der Dinge wird zum Maßstab zur Beurteilung der Welt gesehen. Oft vergessen diese Parteien, dass sie nur partikular sind – ein Teil vom Ganzen. Wer sich und seine Sicht der Dinge für absolut hält, andere abwertet, ist in der Gefahr ideologisch diktatorisch zu werden. Ob das die so agierenden Politiker reflektieren? Paulus hat das im Korintherbrief gut auf den Punkt gebracht: „Unser Erkennen ist Stückwerk…“ (1.Korinther 13, 12) Er meinte damit, dass Menschen nur begrenzt zu Erkenntnissen kommen können, selbst wenn sie geistbegabt sind. Paulus spricht von einer innerbiblischen Vielfalt und Toleranz. In der Kirchengeschichte haben die Kirchen dies nicht immer durchgehalten.

Jesus hat mit seinem Satz aus der Bergpredigt in Matthäus 21, 22 genau für uns Christen die Position nicht nur, was die Steuerfrage angeht, gezogen. Der Unterschied zwischen dem, was dem Kaiser, der Politik zusteht und dem was Gott gehört darf nicht verwischt werden. Die Barmer theologischen Erklärung gilt nicht nur in Zeiten eines Nationalsozialismus oder Real-existierenden Sozialismus, sondern auch für die Demokratie. In der ehemaligen DDR wussten viele Christen, wo die Grenze ist sich anzupassen. Kompromisse die mussten man schließen, man wollte ja überleben.

In der Demokratie ist die Versuchung für Christen groß, sich einseitig bestimmten Parteien anzuschließen, dies wie ein Bekenntnis vor sich herzutragen und versuchen, dies noch mit der Bibel zurechtfertigen. Im Abgrenzen und Ausschließen anderer Meinungen wird dann aber nicht geistlich theologisch argumentiert, sondern mit Argumenten von Parteien, denen man sich nahe fühlt.

Jeder hat seine Meinung und kann in geheimer Wahl seine Stimme abgeben. Aber niemand hat das Recht, seinem Nächsten, dieses Recht abzusprechen oder ihn politisch korrekt zu bevormunden.

(Foto http://hue.ekir.de/hue/80-jahre-barmer-theologische-erklaerung.php, Text F. Müller.
Der Text ist die persönliche Meinung des Verfassers und wird von ihm verantwortet.)

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