Ein reines Gewissen ist Glück

Der „Minister für das Bruttonationalglück“ in Bhutan gab kürzlich ein Interview (stern.de 15.3.2018) und versuchte zu erklären, warum viele bei uns nicht so glücklich sind, wie sie sein könnten.

Es gibt einen Glücksminister. Leider nicht bei uns in der neuen Regierung, die in der vergangenen Woche mit ihrer Arbeit begonnen hat. Aber in einem Land südlich von China, an der Grenze zu Indien, in Bhutan. Dort gibt es einen Minister für das Glück der Menschen im Land. Das genaue Wort für sein Amt ist besonders schön: Dr. Ha Vinh Tho ist Minister für das „Bruttonationalglück der Menschen“ in Bhutan, knapp eine Million Einwohner. Der Minister wurde neulich gefragt, warum Menschen bei uns oft nicht so glücklich sind. Er kennt Deutschland und hat auch eine Antwort. Weil wir manchmal falsch denken und falsch erziehen, sagt er. Bei uns geht es zu oft um Geld und viel Wissen und Technik und so was. Das ist alles wichtig, sagt der Glücksminister Ha Vinh Tho. Es macht aber nicht glücklich. Für das Glück gibt es etwas Wertvolles, das wir viel stärker lehren und lernen sollten vom Kindergarten an: Beziehungen zu Menschen. Wer mit Menschen in Frieden lebt, lebt länger, gesünder und glücklicher, sagt der Minister.

Wer sich ärgert oder ärgern lässt, wird eher unglücklich. Und wer Ärger macht, auch. Es gibt ja Menschen, die können so recht keinen Frieden haben. Diese Menschen leben sozusagen von Streit und Ärger um sie herum; sie zetteln ihn scheinbar auch überall an, beschweren sich über jede Kleinigkeit. Die brauchen das, meinen sie. Meckern aber macht mickrig. Glücklich macht sie das nicht; und gesünder auch nicht.

Glück ist Freundlichkeit. Nicht aufgesetzte und unnatürliche, sondern echte Freundlichkeit, die aus dem Herzen kommt. Meistens kommt sie dann auch wieder zu uns zurück. Nicht immer, das stimmt. Manche sind nicht mehr gewohnt, freundlich behandelt zu werden. Aber das soll uns nicht abhalten.

Wir lassen uns nicht beirren, wollen ja glücklich werden in diesem Frühling. Und erinnern uns an einen Rat, den der Apostel Paulus der kleinen, christlichen Gemeinde in Rom schreibt (Römer 12,18), die von allen Seiten belächelt, bedrängt und manchmal gequält wurde. Er schreibt: Ist’s möglich, so viel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.

Frieden beginnt damit, freundlich zu sein. Manchmal mit dem Zurückstellen eigener Interessen. Man muss nicht immer gewinnen, man muss sich nicht immer durchsetzen. Vielleicht reibt man sich dann die Hände – aber ist man wirklich glücklich damit, andere „über den Tisch“ gezogen zu haben, wie man so sagt? Frieden beginnt mit Freundlich-sein; mit Gerecht-sein. Das führt zum Glück. Weil wir wissen: Wir haben uns alle Mühe gegeben, haben gute Wort gesagt und uns bemüht, das Rechte zu tun. Unser Gewissen ist rein.
Ein reines Gewissen ist Glück.

(foto http://freshideen.com/reisen-urlaub/bhutan-gluck.html text friedhelm müller nach buhv.de)

Buchtipp:
Ha Vinh Tho, Grundrecht auf Glück. Bhutans Vorbild für ein gelingendes Miteinander. Unter Mitarbeit von Gerd Pfitzenmaier
F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH in Stuttgart, 2014

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