Bereicherung des Lebens

Was könnte uns davor bewahren, Hilfe zu versagen?
Im ARD-Magazin FAKT (5. April 2018) wird – nach einem konkreten Anlass – von Fällen unterlassener Hilfeleistung berichtet.

Ein Mann bricht an einer Bushaltestelle zusammen und liegt etwa acht Meter neben dem Wartehäuschen. Im ARD-Magazin FAKT heißt es, dass der Mann – trotz einer stattlichen Zahl von wartenden Fahrgästen – dort etwa 30 Minuten gelegen hat, bis ein Mensch den Notruf wählte.

In der gleichen Sendung erzählt ein querschnittsgelähmter Rechtsanwalt, er sei beim Versuch, aus dem Auto in seinen Rollstuhl zu steigen, gestürzt, mit Anzug und Krawatte. Er habe, auf dem Rücken liegend wie ein Käfer, auf dem öffentlichen Parkplatz um Hilfe gebeten. Der leere Rollstuhl habe neben ihm gestanden. Etwa zehn Menschen seien vorbei gegangen; sie hätten kurz geschaut und seien weiter gegangen. Dabei habe er das gemacht, was man Kindern beibringe für einen solchen Fall: Menschen konkret ansprechen und um Hilfe bitten. Viele aber seien in Eile und mit ihrem Smartphone beschäftigt gewesen. Zuletzt sagte der gelähmte Rechtsanwalt: Viele lebten wohl wie in einem Tunnel, in dem nur sie selbst eine Rolle spielen.

Es hat wenig Sinn, anderen vorzuwerfen, nicht geholfen zu haben. Wenige verweigern ihre Hilfe ja aus Gleichgültigkeit. Hilfreicher ist es zu fragen, wie wir uns in solchen Situationen verhalten würden?
Ein Psychologe sagt: Wenn wir mit vielen Menschen zusammenstehen, wartet einer auf den anderen und am Ende hilft oft keiner. Viele sorgten sich außerdem, vor anderen etwas falsch zu machen und vielleicht zum Gespött zu werden. Ist man dagegen alleine, greift man eher ein und übernimmt Verantwortung.

Verblüffend an diesen Fällen ist die Nähe zu Jesu Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,25-37). Es gab also schon immer Menschen, die mit wichtigen Gründen, wie sie meinen, vorbeigehen – sowie Menschen, die Verantwortung nicht nur empfinden, sondern auch übernehmen. Vermutlich erkennen auch Vorübergehende ihre Verantwortung, hoffen aber, eine oder ein andere/-r mögen jetzt Verantwortung übernehmen, weil man selbst ja gerade keine Zeit habe.
Das mag gefühlt stimmen, wie man oft sagt. Es ist aber keine Lösung für solche Fälle. Einen Weg bietet Jesus seinen Zuhörern für solche Momente an. Der Weg heißt: Es kommt auf dich an. Schaue nicht um dich und warte nicht auf die Hilfe anderer, sondern nimm dich ernst und trage deine Verantwortung.
Natürlich ist das schwer; und es wird immer Gründe geben, keine Zeit zu haben, nicht richtig hinzusehen oder sich einfach zu fürchten, welche Folgen ein Eingreifen haben wird. Nur: Alle diese Gründe werden Gott eher nicht überzeugen, den Gestrauchelten erst Recht nicht. Gott und der hilflose Mensch hoffen auf meine Fürsorge.
Jede Fürsorge, die zunächst wie eine Last aussieht, wird zu einer Bereicherung meines Lebens.

(foto asb-erlangen.de/erste/erste-hilfe-50 text friedhelm müller nach buhu.de)

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