Und wenn es ihn doch gibt?

Die nicht auszuschließende Wahrscheinlichkeit, dass es Gott gibt.

Vor ein paar Jahren fuhr vier Wochen lang ein besonderer Bus durch Deutschland. Er trug die Aufschrift „ES GIBT (mit der an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) KEINEN GOTT.“ Diese Aktion ging vom Bund für Geistesfreiheit aus, die es sich allem Anschein nach zum Ziel gesetzt hat möglichst viele Menschen ihren Nichtglauben zu bekennen. Auch in anderen Ländern, wie den USA oder England wird so diese Glaubensfreiheit propagiert. Und auch in Bayern war dieser Bus damals unterwegs. Wir leben Gott sei Dank in einem Land, in dem Meinungsfreiheit und Glaubensfreiheit jedem Bürger zugestanden wird; und eben auch die Freiheit nicht zu glauben.

Der Atheistenverein hatte auch versucht mit ihrem Slogan an städtischen Verkehrsmitteln zu werben. Bislang fand sich keine Stadtverwaltung, die dafür zu gewinnen war. In der Tat ist es ein provokanter Satz: „Es gibt keinen Gott.“ Mancher schüttelt den Kopf darüber oder hält die Sache für einen Gag. Wir leben ja noch in einem christlichen Land, vor allem in Bayern, wo es zum guten Ton gehört Christ zu sein. Wenn aber der Glauben allzu selbstverständlich hingenommen wird, ist er in Gefahr oberflächlich und wirkungslos zu werden. Deshalb ist diese provokante Kampagne eine gute Gelegenheit über den eigenen Glauben nachzudenken und mit anderen, vielleicht auch „Nichtgläubige“ ins Gespräch zu kommen.

Auch der jüngst verstorbene Physiker Stephen Hawking meinte das „Universum braucht keinen Gott.“ Es geht ja nicht darum Gott zu beweisen, mit naturwissenschaftlichen Methoden. Ebenso sind Argumente, die beweisen wollen, dass es keinen Gott gibt, der Sache des Glaubens nicht angemessen. So wurde schon in den Schulen der ehemaligen DDR, der sich als ausgesprochen atheistischer Staat verstand, argumentiert. Es gab auch Erntemaschinen, auf denen Plakate zu lesen waren mit der Aufschrift: „Ohne Gott und Sonnenschein bringen wir die Ernte ein!“

Es kann tröstlich sein zu wissen, dass schon in der Bibel der Satz steht:
„Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es gibt keinen Gott.“ Psalm 14 Vers 1

(foto deutschlandfunk.de text friedhelm müller)

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