Andacht zu Gen 9,14f.
„Die Arbeit läuft dir nicht davon, wenn du deinem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis du mit der Arbeit fertig bist.“
Vielleicht ist Ihnen der Spruch ja schon bekannt, der eine so einfache Weisheit wiedergibt und gleichzeitig die Frage nach den Prioritäten stellt, nach dem, was eigentlich gerade wichtig ist.
In der Bibel hat dieser Regenbogen auch eine Priorität, eine besondere Bedeutung. Er steht sinnbildlich für den Bund, den Gott nach der Sintflut mit den Menschen schließt und mit der Verheißung: „Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch verdirbt.“ (Gen 9,14f.)
Dieser Regenbogen drückt also Hoffnung aus und Zuversicht: Gott ist bei uns, auch wenn unsere Situation gerade schwer ist, er vergisst uns nicht. „Die Arbeit läuft dir nicht davon…“- und doch: Im normalen Vor-Corona-Alltag lief die Arbeit oft gefühlt davon, da schien man eher weniger diese einfache Wahl zu haben, da musste organisiert werden, die Kinder zum Sport gefahren, der Haushalt geregelt und um den Job musste man sich auch noch kümmern. Doch eventuell ist gerade alles anders. Freilich gibt es auch in der gegenwärtigen Situation mit Homeoffice, Kinderbeaufsichtigung und Schul- bzw. Uniausfall viel zu tun.
Doch ich wünsche uns, dass wir die Zeit auch dazu nutzen können, einmal wieder die Umwelt und die Natur ganz neu wahrzunehmen, und dass sich jetzt im April auch mal ein schöner Regenbogen über den Häuserdächern oder über dem Wald zeigt. Dann staunen Sie über seine Farben und erinnern Sie sich an seine Botschaft: Gott vergisst uns nicht! Janina Wölfel, Vikarin in Ansbach (Foto KinderportalClixmix)