Gott rausschmeißen

Vor 7 Jahren, im Januar 2013 haben Sanderson Jones und Pippa Evans in London die soge­nannte „Sunday Assembly“ ins Leben gerufen, eine Sonntagsversammlung. Die beiden Gründer können mit Gott nichts anfangen. Sie finden aber, dass an der religiösen Praxis was zu retten ist: das Zusammensein am Sonntag, das gemeinsame Singen, das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu sein. Gott wollen sie nicht, aber sie wollen einen Gottesdienst. Also schmei­ßen sie Gott einfach aus der Sunday Assembly raus. Es bleibt ein ähnlicher Ablauf wie in der Kirche: Es werden Lieder gesungen. Statt Predigt gibt es einen Vortrag über ein weltliches Thema. Es gibt sogar ein „Evangelium der Gruppe“. Es besteht aus drei Geboten: „Live better. Help often. Wonder more“ – Lebe besser, hilf oft, staune mehr. Es wird sogar für Bedürftige gesam­melt. Bis zu 350 Leute treffen sich in der Nicht-Kirche als spirituelle Atheisten und Gläubige ohne Religion. Ist doch sympathisch, oder? Menschen, die Gemeinschaft pflegen, singen und an sich und andere denken. Eine Aussage von Jones und Evans macht stutzig. „Wenn du einen Stein im Schuh hast, schmeißt du doch nicht den Schuh weg, sondern den Stein.“ Das klingt fast wie ein biblisches Gleichnis. Ja, Gott ist (auch) ein Stein im Schuh. Er stört dich in deiner Bequemlichkeit. Er bringt sich unterwegs in Erinnerung, als würde er fragen: Ist das noch der richtige Weg? Schließlich ist er der Stein des Anstoßes: Gott stößt dich ins Leben und auch ins Sterben. Alles das kann man natürlich nicht gebrauchen, wenn man unverbindlich und nett eine Stunde am Sonntag verbringen will. Für mich wäre eine Sunday-Assembly nichts. Ich brauche den Gottesdienst als Versammlung von Menschen, die auch die unbequemen Sei­ten des Lebens wahrnehmen und aushalten. Durch seine Unbequemlichkeit stärkt Gott mich. Er bringt mir bei, mich über mein Leben zu wundern: Ich kann schwere Zeiten aushalten, Fehler zugeben und schöne Erfahrungen fei­ern. Ich möchte Gott nicht wegwerfen. Das haben schon andere versucht. Das bringt nichts. Steht auch in der Bibel: Der Stein, den die Bauleute weggewor­fen haben, ist zum Eckstein geworden. (Psalm 118,22).

(Bild blogos.org Text F.Müller nach einem Artikel von Bernd Niss)

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