Jedes Jahr wird im November der Volkstrauertag begangen. Ein Gedenktag für die Opfer von Gewalt und Krieg. In vielen Orten gibt es Gedenktafeln oder Gedenksteine, die an die Opfer der Kriege erinnern.
In Elpersdorf bei Ansbach wurde vor 100 Jahren so eine Gedenktafel an der Kirche angebracht. In den Jahrzehnten verblassten die Inschriften und Namen, sie waren unleserlich geworden.
Was sollte geschehen? Die Tafel einfach dem Wetter und der Zeit überlassen? Oder sollte diese Tafel renaturiert werden? Diese Fragen wurden unterschiedlich beantwortet. Aber 2018 beschloss der Militär und Kriegerverein zusammen mit dem Kirchenvorstand diese Tafel zu sanieren, dieses geschah in diesem Jahr. Nun ist die Tafel wieder leserlich an der Kirche zu sehen.
Es geht nicht um Kriegs- und Heldenverherrlichung. Die Erinnerung an die Toten der Kriege soll uns mahnen, den Frieden zu bewahren und Versöhnung zu leben.
Totengedenken Volkstrauertag 17.Nov. 2019
Wir denken heute an die Opfer von
Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen
und Männer aller Völker.
Wir gedenken der Soldaten, die in den
Weltkriegen starben, der Menschen,
die durch Kriegshandlungen
oder danach in Gefangenschaft,
als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.
Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden,
weil sie einem anderen Volk angehörten,
einer anderen Rasse zugerechnet wurden,
Teil einer Minderheit waren oder deren Leben
wegen einer Krankheit oder Behinderung
als lebensunwert bezeichnet wurde.
Wir gedenken derer, die ums Leben kamen,
weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben,
und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung
oder an ihrem Glauben festhielten.
Wir trauern um die Opfer
der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage,
um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung,
um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte,
die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.
Wir gedenken heute auch derer,
die in unserem Land durch Hass und Gewalt
gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind.
Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten,
und teilen ihren Schmerz.
Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung
auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern,
und unsere Verantwortung gilt dem Frieden
unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.
Das Sprechen des Totengedenkens durch den Bundespräsidenten am Volkstrauertag wurde von Bundespräsident Theodor Heuss 1952 eingeführt.
(Foto und Text F.Müller nach der Handreichung zum Volkstrauertag am 17. November 2019)