Applaus für alle Helfer
Applaus, Jubelrufe, Tröten hallen durch die Städte. Minutenlang. Menschen in zahlreichen deutschen Städten haben Mittwochabend Zusammenhalt und Anerkennung gezeigt gegenüber allen Helfern im Kampf gegen die Corona-Pandemie: den Ärzten, dem Pflegepersonal, Polizisten, Apothekern und Menschen im Einzelhandel. Es hatte vorher schon ähnliche Aktionen in anderen Ländern gegeben: in Italien, Spanien, Griechenland und Frankreich. So viele Menschen, isoliert in ihren Wohnungen, tun sich mit Hilfe sozialer Medien zusammen! Machen von Balkon zu Balkon Musik, tanzen, singen. Und lösen damit eine wunderbare Welle der Hoffnung aus, die auch mich erfasst.
Das rührt mich zu Tränen. Mein Mann ist Arzt. Wir verfolgen die Corona-Krise schon seit Wochen aus der Sicht eines „Weißkittels“. Als Klinikarzt hat er jeden Tag Kontakt mit vielen Kollegen und zahlreichen Patienten, die schon SARS CoV2- Überträger sein könnten. Bisher haben wir in unserer Region
abgewartet, aber inzwischen steigen die Zahlen der positiv Getesteten täglich. Jetzt müssen auch bei uns die ersten Erkrankten ins Krankenhaus. Mein Mann könnte sich anstecken oder schon angesteckt haben. Trotzdem geht er jeden Tag hin. Genau wie die anderen medizinischen Mitarbeiter. Sie teilen das Motto: Wir bleiben für Sie da – bleiben Sie für uns zuhause! Wenn wir jetzt den Applaus dafür hören, dass Ärzte und das Pflegepersonal die Stellung halten, dann ist das für uns als Arztfamilie wie eine Aufbauspritze. Und es verändert die Leute um uns herum: Immer mehr Freunde und
Bekannte sagen jetzt: Wir beten für euch. Auch wir nehmen die Lage jetzt ernst. Schon vor der Ansprache von Bundeskanzlerin Merkel. Wir bleiben zuhause. Wir machen mit im Kampf gegen das Virus und die Angst. Machen wir doch alle mit – jeder Einzelne, gemeinsam für andere!
Bleiben Sie gesund, Ihre Pfarrerin Angela Karg
(Foto t-online.de)