Auch in Ansbach findet der Fußgänger in der Innenstadt „Stolpersteine“ – bronzene Steine auf der Straße eingelassen mit Namen und Daten von jüdischen Mitbürgern, die in der Stadt lebten, aus der Stadt vertrieben und allzu oft in Konzentrationslagern der Nationalsozialisten umgebracht wurden. Stolpersteine sind unbequem, lassen einem zum Nachdenken kommen. Der 9.August ist in diesem Jahr auch so ein Stolpersonntag, der 10.Sonntag nach Trinitatis, der „Israelsonntag“ war viele Jahre immer der Sonntag, an dem in der Kirche an die „Zerstörung Jerusalems“ gedacht wurde. Seit einigen Jahren ist dieser Sonntag aber mehr eine Gelegenheit über das Verhältnis von Christentum und Judentum nachzudenken. Der Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zitierte in seiner Predigt beim Gottesdienst zur Eröffnung der Bachwoche Dietrich Bonhoeffer: „Nur wer für die Juden schreit, darf auch gregorianisch singen.“
(F.Müller)