Beachtung schenken macht wertvoll

Am Freitag (21. Dezember) ist es wieder so weit: In Berlin lädt der Schlagesänger und Entertainer Frank Zander Obdachlose zum Gänseessen ein. Etwa dreitausend Obdachlose werden in diesem Jahr seiner Einladung ins Hotel „Estrel“ folgen. Einhundert Helferinnen und Helfer werden zum Bedienen dabei sein, darunter auch Politiker und Schauspieler. Zum 24. Mal findet dieses adventliche Essen jetzt statt.
Aber es gibt nicht nur Gänsekeule und Rotkohl. Es gibt auch die Möglichkeit, zum Frisör zu gehen und Wintersachen mitzunehmen. Beim Abschied gibt es ein Päckchen für jeden und jede. Im Vorfeld wurden schon Spenden für diesen Abend gesammelt, der einst eher klein begann, jetzt aber im großen Stil ausgerichtet werden kann.
Den Abend mit Musik beschließt eine Art Hymne, die Frank Zander einst getextet hat auf die Melodie „Sailing“ von Rod Stewart: „Nur nach Hause, geh’n wir nicht“

Es gehe ihm weniger um das Essen, sagt Frank Zander, es gehe ihm um die „Herzlichkeit“. Er begrüße jeden Gast des Abends persönlich; und die Prominenten, die an diesem Abend die Obdachlosen bedienen, achteten sehr darauf, dass sie mit den Speisen auch Wertschätzung überbringen. Man könne oft nicht direkt helfen, aber etwas könne man: Menschen Ansehen schenken, sie ansehen und wahrnehmen.
Viele Gäste freuen sich schon wochenlang auf diesen Abend. Vermutlich gerade deswegen, weil sie Wert erfahren.

„Wertvoll sein“, darum dreht sich fast alles im Leben. Nicht übersehen werden, nicht unbeachtet bleiben, nicht im Schatten stehen – das ist ein großer und sehr menschlicher Wunsch. Es geht nicht immer ums Rampenlicht, obwohl es das auch geben mag. Es geht einfach um Wert. Der Obdachlose, der einen solchen Abend besucht, erlebt eine Anerkennung, die er oder sie sonst im Jahr eher weniger oder gar nicht erfährt.
Mensch sein heißt wertvoll sein, gesehen werden von Gott und Menschen. Das machte den Heiland gerade bei den sogenannten „kleinen Leuten“ beliebt: Er beachtete sie. Die Engel riefen zuerst die unscheinbaren und verrufenen Hirten an die Krippe, Jesus erkannte den verruchten Zöllner auf dem Baum, er wandte sich den auf dem Boden liegenden und oft gemiedenen Kranken zu. Auch wenn er sonst nichts für sie tat, schenkte er ihnen etwas Wertvolles: Ansehen. Er sah sie an und gab ihnen Beachtung, also Leben.
Beachtung schenken macht wertvoll. Jeden Menschen. Wer dazugehören darf, fühlt Wert. Und je geringer das Ansehen sonst sein mag – ein achtsamer Blick kann Leben retten.

(Foto tagesspiegel.de; nach stern.de 12.12.2018; Text F.Müller nach buhv.de)

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