In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Erwachsenenbildung Ansbach zeigt das Markgrafenmuseum vom 16. Februar bis 6. April 2023 die Wanderausstellung „Aschkenas – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.
Der Titel bezieht sich auf Juden in Mittel-, Nord- und Osteuropa, die sich als „Aschkenasim“ bezeichnen. Auf 20 Roll-ups wird die Geschichte der Juden in Deutschland dargestellt. Das „Zentrum für Mission und Ökumene, Nordkirche weltweit“ nahm die erste Erwähnung einer deutschen jüdischen Gemeinde im Jahr 321 zum Anlass, an die 1700jährige Geschichte in Form einer Wanderausstellung zu erinnern.
Eingeleitet wird die Ausstellung durch die biblische Geschichte Israels und der Entstehung des Rabbinischen Judentums. Im Jahr 321 sollte der römische Kaiser Konstantin einen Erlass für das deutsche Judentum anfertigen lassen. Im Frühmittelalter kam es zu einer ersten Blüte, so lehrte der berühmte jüdische Bibelexeget Rabbi Raschi im 11. Jahrhundert in Worms.
Das Hochmittelalter brachte verheerenden Verfolgungen im Zeitalter der Kreuzzüge von denen auch Gemeinden im Rheinland betroffen waren. Während der Großen Pest des 14.Jahrhunderts entstanden antijüdische Verschwörungstheorien, die zu Gewalt und Vertreibung führten. Juden standen außerhalb der städtischen Gesellschaft, Schutzbriefe sicherten ihre Existenz. Ein langer Weg führte über Diskriminierung und Duldung zur bürgerlichen Gleichberechtigung. Während der Zeit des Nationalsozialismus endeten Ausgrenzung und Verfolgung im Völkermord des Holocaust. Es grenzt fast an ein Wunder, dass sich nach dem 2. Weltkrieg wieder jüdische Gemeinden in Deutschland gründeten. Die letzten Tafeln der Ausstellung führen bis in die aktuelle Gegenwart.
Markgrafenmuseum Ansbach, Kaspar-Hauser-Platz 1
Öffnungszeiten: 16. Februar bis 6. April 2023, Di – So 10-17 Uhr