Nicht von dieser Welt

Der Fußballer Christiano Ronaldo setzt ein kleines Zeichen, das für einen Jungen zu einem riesigen Glück wird. Was in diesem Zeichen aufblitzt, darf man getrost Reich Gottes nennen.

Er ist weltberühmt und hat Geld wie Heu, der Fußballer Christiano Ronaldo aus Portugal. Angeblich verdient er bei seinem Verein Juventus Turin einen Euro – pro Sekunde. Also auch, wenn er schläft.

Vor fünf Tagen aber schläft er nicht, sondern ist mit der Nationalmannschaft Portugals unterwegs zu einem Länderspiel. Nach dem letzten Training sitzt er mit der Mannschaft wieder im Bus auf der Fahrt ins Hotel. Er döst, schaut aus dem Fenster, Kopfhörer auf den Ohren. Im Vorbeifahren sieht er da kurz einen Jungen am Straßenrand. Der ist etwas dicklich und offensichtlich krank. Er trägt ein Sauerstoffgerät. In der Hand hält der Junge ein großes Plakat. Auf dem steht: „Christiano, gib‘ mir eine Umarmung“. Der Bus fährt vorbei. Aber nicht lange.

Der Fußballer Ronaldo bittet den Fahrer, anzuhalten. Der Junge wird in den Bus gebracht. Das kann er nicht alleine, er ist unheilbar krank. Der Fußballer hilft ihm dabei und hebt den Jungen hoch zu sich. Dann umarmt er den Elfjährigen mit Namen Eduardo. Viele Bilder und ein Video werden gemacht. Sie sind in Zeitungen und Internet zu sehen. Der Junge strahlt über sein ganzes Gesicht.

Für den Fußballer ist das nur ein winziger Moment Aufmerksamkeit. Für den Jungen ist es ein riesiges Glück. Vielleicht das Glück seines Lebens.

Da ist noch etwas, merkt man schnell, wenn man so etwas liest. Da ist noch etwas in der Welt, was nicht von dieser Welt ist. Dem Leben ist ja egal, wie alles läuft. Ob krank oder gesund, ob arm und reich, dem Leben an sich ist das gleichgültig. Ob gerecht oder nicht, das kümmert das Leben nicht. Das Leben lebt; mehr macht es nicht. Der Mensch macht etwas. Er denkt nach, ihm fällt etwas auf, er findet manches gerecht und anderes ungerecht. Dann genügt es Menschen oft nicht, einfach nur zuzusehen und zu leben. Dann wollen sie gestalten. Vielleicht in Liebe gestalten. Und in Fürsorge für die, die weniger Leben haben als man selbst.

Dann hält man den Bus an, bildlich gesprochen. Als hielte man kurz sein Leben an. Man steigt aus, hilft dem Jungen in den Bus und umarmt ihn. Ein winziger Moment für den einen, ein Riesenglück für den anderen.

Dann blitzt etwas auf in der Welt, was nicht von dieser Welt ist. Man darf das Reich Gottes nennen. Das Reich der Fürsorge, des Mitfühlens mit anderen. Wo das Leben nicht einfach vor sich hin lebt, sondern ein Mensch eingreift. Und anderen dadurch zum Glück wird. Vielleicht zum Glück des Lebens. Und wenn es eine Umarmung ist – im rechten Moment. Mit diesem Glück beginnt das Reich Gottes.

(Foto realtotal.de  Text F.Müller nach n-tv.de 12.6.2019 bei @buhv.de
Der Text gibt die persönliche Ansicht des Verfassers wider.)

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