Zeit haben ist Wertschätzung

Eine Studie der Krankenkasse DAK ermittelt, dass im Durchschnitt in jeder Schulklasse zwei Kinder an Depression erkrankt sind. 

„In jeder Schulklasse sind durchschnittlich zwei Kinder, die Angststörungen haben oder depressiv sind“, ermittelt eine Studie der Krankenkasse DAK. Das sei eher die „Spitze des Eisbergs“. Die Krankheit könne eine „Episode“ sein, aber auch längerfristig anhalten. Mädchen seien im Durchschnitt häufiger betroffen als Jungen. Im Wesentlichen gebe es zwei Gründe, sagt die DAK. Entweder seien Kinder von dem Leben überfordert, das sie leben – oder die Krankheit sei ihnen gewissermaßen vererbt worden. Häufiger als im Vorschulalter zeige sich die Krankheit in der Grundschule, noch deutlicher in der Pubertät und danach.

Hilfe gebe es in Form von Medikamenten. Manchmal müssten es aber auch Klinikaufenthalte sein. Allerdings gebe es, wie bei Erwachsenen, viel zu wenige Klinikplätze und oft längere Wartezeiten.

Zu dieser großen Studie gibt es keine Vergleichszahlen aus früheren Jahren. Manche zweifeln die Zahlen der DAK an, manche halten die wirklichen Zahlen erschöpfter Kinder für noch viel größer. Da auch Erwachsene häufiger an Depressionen erkranken, wie Ärztinnen und Ärzte sagen, sind die Zahlen wohl einigermaßen stimmig.

Es geht aber nicht zuerst um Zahlen und Statistiken; es geht um Kinder, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht mehr mitkommen; deren Körper und Seele streiken. Dagegen können wir im Allgemeinen wenig tun.

Im Besonderen aber schon. Nämlich bei uns. Zunächst ist es die Achtsamkeit aufeinander wichtig, vom Kindergarten bis zur Oberschule. Daneben gibt es etwas, was Eltern, Paten, Großeltern, Tanten und Onkel tatsächlich tun können: Zeit verschenken. Zeit haben füreinander ist Wertschätzung. Ich stelle mir oft die Wunschzettel der Kinder vor und was sie dort alles aufschreiben in der Adventszeit. Und ich stelle mir vor, was Kinder dort, wenn sie Gefühle und Empfindungen ausdrücken würden, vor allem aufschreiben, nämlich: Habt bitte Zeit mit mir. Ungefüllte, ungeplante Zeit. Zeit ist eine Kostbarkeit in Zeiten, in denen man sich überfordert fühlt.

Advent ist Zeit zum Zeit haben. Das klingt eigenwillig, ist aber so. Adventszeit ist Zeit zum Lauschen – auf die Menschen in meiner Nähe – auf Gott, der uns nahe kommt. Wir sollten diese Zeit nutzen auch zum Nichtstun, zum Ungeplanten, zum miteinander plaudern ohne Pläne. Das ist zunächst ungewohnt und vielleicht etwas anstrengend, wird aber bald guttun – Kindern und Erwachsenen. Es entspannt uns im guten Sinne des Wortes. Und lässt uns die Nähe Gottes ahnen in Liedern, Worten, Geschichten, Menschen – und in dem vielerlei Glück, das wir dann eher empfinden können.

Gott ist leise. Wenn wir uns und einander Zeit schenken, werden wir eher fühlen, wie gerne er uns sagt: Ich bin bei dir.

(Foto und Text F.Müller nach r@buhv.de bei Spiegel-online 27.11.2029)

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