Warum Liebe streng sein kann

Eine Mutter ist in Sorge. Ihr Sohn ist 12 Jahre alt und möchte ein Handy. Grundsätzlich hat die Mutter nichts dagegen. Trotzdem hat sie Sorgen. Vor dem Missbrauch des Handys. Dann verspricht sie ihm: Mit Beginn der Oberschule, in Australien mit 12 Jahren, bekommst du ein Handy. Unter Bedingungen.

Die Mutter setzt einen Vertrag auf mit Regeln, an die sich der Sohn halten muss. Begrenztes Datenvolumen im Monat. Verboten ist es, Fotos von Menschen ohne deren Wissen zu machen. Jeden Abend muss er das Handy abgeben und darf morgens vor 7.30 Uhr niemandem schreiben. Wenn das Handy kaputtgeht, muss er es auf eigene Kosten reparieren lassen. Und, ganz wichtig: „Beantworte immer die Anrufe deiner Eltern. Wenn du nicht rangehen kannst, schreib uns eine Nachricht und ruf uns an, sobald du kannst.“ Außerdem wird der Sohn verpflichtet: Alle Passwörter muss er den Eltern mitteilen und darf sie nicht ändern – „sonst ist das Handy weg“. Bei drei Verstößen gegen die Regeln verliert der Sohn sein Handy.

Als diese Regeln im Internet bekannt werden, werden Mutter und Sohn gelobt für ihren Vertrag. Viele Pädagogen meinen, niemand müsse vor 14 Jahren ein Smartphone haben, aber diese Regeln finden sie gut.

Überhaupt sei es nur gut, wenn Eltern und Kinder offen über Gefahren und Sorgen sprechen. Mit dem Internet und dem oft freien Zugang für Kinder gebe es Sorgen, über die man offen sprechen müsse.

Das Smartphone hat unser Leben deutlich verändert; vor allem bei Kindern und Jugendlichen, was die vielen „Kontakte“ zu anderen Menschen betrifft. Wenn Eltern den Überblick behalten wollen, hilft nur das offene Gespräch und Regeln, die beide Seiten annehmen.

Eins bleibt ja wahr: Das Handy und die vielen Kontaktmöglichkeiten ersetzen kein persönliches Gespräch. Alles, was Menschen weiterhilft, geschieht immer noch am besten Auge in Auge; manchmal Hand in Hand. Trost, Freundlichkeit, Offenheit und viele andere Verhaltensweisen, die uns guttun, sind nicht über das Handy zu vermitteln. Das Handy ersetzt keine Persönlichkeit. Die Mutter hat also Recht: mit ihrer Sorge ebenso wie mit ihren Regeln. Und wenn der Sohn gut beraten ist, hält er sich daran.

Liebe bedeutet nicht, alles zu erlauben, auch wenn Kinder oder Erwachsene noch so sehr darum bitten. Liebe kann streng sein. Jesus war nicht nur lieb, wenn er liebte. Er schenkt, was gut und hilfreich ist, und nicht, was gewünscht ist. Manchmal heißt lieben, etwas zu verweigern oder zu beschränken. Das sieht man oft nicht sofort ein, aber womöglich später. Wer liebt, braucht auch Strenge. Wenn die Strenge aus Liebe geschieht, wird sich das auch erweisen.

( Foto STERN.de 7.3.2019 Text F.Müller nach @buhv.de)

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