Trinitatis – ein Fest der Einheit in Verschiedenheit

Wir Menschen sehnen uns nach Harmonie, nach Frieden und Freundschaft. Aber wir machen auch Erfahrungen von Verschiedenheit, von unterschiedlichen Erkenntnissen und Meinungen. Das ist alles ganz normal und entspricht ja auch der Einmaligkeit eines jeden Menschen. Paulus spricht von verschieden Gaben und Kräften und Diensten; aber zum Schluss kommt er auf einen Nenner, wenn er sagt, es ist ein Herr, der alles in allen wirkt.   

Es hat oft den Anschein, dass wir unterschiedliche Ansichten nicht mehr aushalten. Wir üben uns in Toleranz auf der einen Seite, können aber sehr intolerant sein, bis hin, dass Hass und Feindschaft unser Denken und Urteilen bestimmt. In der Sache kann und soll man ja seine Ansichten haben und vortragen. Aber oft wird der Andere beleidigt und moralisch abgewertet. Da wird einem Anderen das Recht auf eigener Meinung abgesprochen, nur die eigene Meinung zählt, die eigene Erkenntnis wird zum Maßstab erhoben. Paulus weiß davon, dass unser Erkennen Stückwerk ist, dass wir nur in einen trüben Spiegel schauen bei allem was wir meinen erkennen zu können.

Das Tragische ist, dass nach solcher Art rechthaberischem Streit, das Miteinander erschwert und eine Kommunikation abgebrochen ist. Dann ist der Nächste nicht mehr der Nächste, sondern der Feind, der gnadenlos niedergerungen werden muss, koste es was es wolle. Dass diese Art in der Politik Gang und Gebe ist, stößt viele Menschen ab; in der Kirche und Gemeinde sollte es aber anders zu gehen. Nicht die unterschiedlichen Sichtweisen spalten, sondern das egoistische, um jeden Preis Rechthabenwollen, dass dem anderen die Luft und Freude zum selbst Nachdenken und zum Leben nimmt. Wer mit einem so engen ideologischen Blick die Welt und seinen Nächsten sieht, unterliegt dem Versuch, sich selbst beweisen und rechtfertigen zu wollen.

Paulus stellt das Gemeinsame über das Trennende – und er kann das glaubwürdig sagen, weil das Fundament des Verbindenden nicht er selbst ist, nicht der mehr oder weniger ausgeprägte gute Wille der Menschen, sondern Gott selbst. Genauer gesagt: der dreifaltige Gott, der Beziehung ist, in Beziehung lebt und Beziehungen heilen kann.

Ein gesegnetes Fest der Dreifaltigkeit und gute Zeit in den kommenden Sommerwochen wünscht Ihnen F.Müller, Pfarrer in Ansbach

(Foto reformiert-info.de Text F.Müller.)
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