Manche Alarmglocken läuten leise

Zurzeit stehen sie in Darmstadt in Hessen vor Gericht, die Eltern. Er ist 59 Jahre alt und Zahnarzt, sie ist 46 Jahre alt. Ihre Tat ist so furchtbar, dass man davon am liebsten nichts wissen möchte. Aber man kommt kaum darum herum – es steht ja in allen Zeitungen und war zum Prozessauftakt auch im Fernsehen zu sehen.

Erst töten die Eltern ihre beiden Kinder, 10 und 13 Jahre alt. Dann zünden sie ihr Haus an, das ihnen da schon nicht mehr gehörte. Sie selbst setzen sich in ihrer Garage ins Auto, um sich das Leben zu nehmen. Aber sie werden gefunden. Und verhaftet. Jetzt stehen sie vor Gericht. Ein Albtraum. Der Insolvenzverwalter sagt: Sie haben sich lange gegen jede Zahlung ihrer Schulden gewehrt; alle schienen Schuld zu haben an ihrem Zustand, nur sie selber nicht.

Die Eltern waren am Ende. Oder schon darüber hinaus. Ihr Leben war vorbei, dachten sie wohl. Ein anderes Leben war ihnen nicht mehr vorstellbar. Finanziell am Ende, Zwangsvollstreckung des Besitzes. Es gab wohl einen Porsche, einen Audi, ein Boot, ein Motorrad. Zwangsvollstreckung ist dann der Tiefpunkt. Sie wussten nicht mehr weiter.

Vielleicht drohte ihnen Obdachlosigkeit. Nie mehr Geld bis zum Lebensende. Für ihre Kinder auch nicht. Das wollten sie sich wohl ersparen. Sie sahen keine Rettung mehr, für nichts. Der Tod war ihnen lieber als das Leben. So tief kann man sinken.

Wenn niemand auf einen aufpasst. Jeder Mensch braucht jemanden, der auf ihn Acht gibt. Der die kleinen und kleinsten Zeichen sieht auf dem Weg in den Untergang. Jemand, der nicht wegsieht, nicht weghört. Jemand, der mehr fühlt, als zu sehen ist.

Manche Alarmglocken läuten ganz leise, fast lautlos. Sind vielleicht nur eine Handbewegung; ein Zucken im Gesicht; ein versteckter Seufzer oder eine seltsame Bemerkung. Und dann ahnt man auf einmal: hier läuft etwas verkehrt. Hier sollten wir nachfragen; bloß nicht spotten oder verurteilen. Jeder Mensch braucht einen Menschen, der auf ihn aufpasst. Niemand kann es alleine, das Leben, auch wenn manche so tun.

Seien Sie bitte so ein Mensch, der aufpasst. Ein Mensch, der nicht neugierig ist, dafür aber freundschaftlich; und liebevoll. Achten Sie auf winzige Zeichen bei ihren Freunden, den Kolleginnen, den Nachbarn. Und wagen Sie es auch einmal, etwas genauer zu fragen.

Achten Sie auf die manchmal lautlosen Zeichen bei Kindern und Erwachsenen in Ihrer Nähe. Das ist auch Nächstenliebe. Denn Gott liebt ja die Achtsamen.

 (Foto tag24.de Text F.Müller nach @buhv.de)

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