Gnade ist Freude am Teilen

Welche Länder sind am spendenfreudigsten? Das Ergebnis einer Langzeitbefragung wurde jetzt vorgelegt – und es ist durchaus überraschend.

Adventszeit ist Spendenzeit. Und wer spendet am meisten? Wo leben die großzügigsten Menschen?

Das wollte eine Befragung wissen, die in den letzten zehn Jahren alle Länder der Erde in den Blick nahm. Vor einer Woche wurde sie veröffentlicht. Es war keine Überraschung, dass auf Platz eins der spendenfreudigsten Länder die USA liegt. Nirgendwo sonst, heißt es, werden Spenden so sehr gebraucht, um Dinge am Laufen zu halten, die der Staat nicht übernimmt. Die große Überraschung ist der Platz zwei. Dort liegt das eher arme und von Unruhen geplagte Land Myanmar (früher Birma oder Burma) in Südostasien. Deutschland belegt Platz 18 in der Liste der 126 Länder, weit nach Kanada und Großbritannien (Platz 6 und 7), oder Sri Lanka (Platz 9). China belegt den letzten Platz.

In allen Ländern wurden Menschen befragt, ob sie spenden oder sich ehrenamtlich engagieren. In Myanmar gaben 81 % an, dies zu tun; in Deutschland 25 %, in China 11 %.

Adventszeit ist Spendenzeit. In vielen Briefkästen liegen jetzt Bitten um Unterstützung, in vielen Fernsehprogrammen werden Shows veranstaltet, um Menschen zum Spenden zu bewegen. Die beiden christlichen Konfessionen werben für „Brot für die Welt“ oder „Adveniat“. Ab dem 6. Januar sind dann wieder die Sternsinger unterwegs, die in den letzten Jahren mit ihren Sammlungen für notleidende Kinder erfreulicherweise immer mehr Aufmerksamkeit bekommen. Das ist gut so. Viele Untersuchungen stellen fest, dass sich die Schere zwischen Armen und Reichen entweder nicht verändert oder größer wird.

Ganz klar ist aber in jeder Untersuchung: Wer arm ist, hat kaum eine Chance, seine Armut jemals zu überwinden. Und die Kinder von Armen bleiben sehr oft arm.

Geben ist seliger als nehmen, sagt der Apostel Paulus (Apostelg. 20,35), als er sich in Ephesus verabschiedet und in Richtung Israel segelt. Damit ist natürlich nicht zuerst die Größe des Gebens gemeint, sondern meine innere Haltung. Was ich habe, verdanke ich nicht mir, sondern der Gnade Gottes, sagt diese Haltung. Gott beschenkt mich und Sie: mit Gaben, die es mir möglich machen, in der Welt und in meinem Leben einigermaßen zurecht zu kommen.

Diese Gnade teile ich mit anderen. Mit ein paar Euro, mit einer größeren Spende oder, wie manche, mit Großspenden für vielerlei Einrichtungen. Natürlich treffe ich auch Vorsorge für mich, alles andere wäre blauäugig. Aber meine innere Haltung zeigt mir, was ich dann, möglichst leichten Herzens, entbehren kann und mit denen teile, die weniger haben.

Besitz bekommt man nicht zum Festhalten, sondern zum Teilen. Wer die Gnade erkennt, die er bekommen hat, freut sich daran, sie mit anderen teilen zu können.

(Bild: Hermann Bredehorst/Brot für die Welt bei elkb.de Text F.Müller nach SPIEGEL-online 09. 12. 2019  bei @buhv.de)

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