„Biene weg. Regale leer.“

Ein Experiment in einem Supermarkt in Hannover (SPiegelONline 17. 5. 2018) macht sichtbar und fühlbar, was in den Nachrichten seit vielen Wochen immer wieder Thema ist: Was wird, wenn immer mehr Bienen sterben?

Gleich morgens betritt er den Supermarkt. Aber die Regale sind leer. Keine Äpfel, Birnen, keine Kiwis oder Melonen. Die Regale sind einfach leer. Als er schon fragen will, was denn hier los sei, sieht er die Plakate an den Wänden. Auf denen steht: „Biene weg. Regale leer.“
So beginnt kürzlich ein Tag in Hannover. Der Supermarkt hatte sich mit dem Naturschutzbund zusammen getan, um ein Problem sehen und fühlen zu lassen: Was wird aus unserer Ernährung, wenn die Bienen fehlen? Die Antwort ist eindeutig: 60 % der Regalfläche, der Kühlschränke und Tiefkühltruhen bleiben leer. Neben Obst würden auch Kaffee, Kakao, Schokolade, Fertiggerichte und Tiefkühlpizza fehlen, ebenso viele Körperpflegeprodukte. Drastisch sagt es der Leiter des Supermarktes der herbeigeeilten Presse: „Betrinken können wir uns in Zukunft noch, aber sonst wird es eng!“
Am Nachmittag ist das Fühlbare beendet, die Regale werden wieder eingeräumt. Alles ist wieder da. Noch.

Nach Rindern und Schweinen, sagt der Naturschutzbund, sind Bienen das drittwichtigste Nutztier des Menschen. Mehr als 90 % der Wild- und Kulturpflanzen sind auf Bienen angewiesen, heißt es. Und in den letzten Jahrzehnten sei der Bestand an Bienen, vor allem der Wildbienen, um etwa 75 % zurückgegangen. Die auch die kleinste Flächen nutzende Landwirtschaft und der Einsatz unterschiedlicher Gifte in der Landwirtschaft – auch der Gülle der Mastbetriebe – hat die Zahl der Bienen zurückgehen lassen. Sie finden weniger Nahrung, manche Nahrung ist vergiftet. Schon der deutsch-amerikanische Philosoph Albert Einstein (1879–1955) soll gewusst haben: Erst stirbt die Biene, dann der Mensch.
Was tun?

Es darf ruhig wilder zugehen in unseren Gärten, auf den Feldern und Äckern. Das ist der Rat der Naturschützer. Damit ist erstens gemeint: Es sollen in der Landwirtschaft viel mehr freie Flächen bleiben, die nur der Natur überlassen sind. Zweitens sollen aufgrund schärferer Gesetze viel weniger Gifte zum Einsatz kommen. Und drittens dürfen unsere Gärten und Wiesen wilder werden. Es muss in Gärten nicht alles geputzt und geordnet sein. Es sollen mehr Wildblumen blühen, auch auf gepflegten Stadtwiesen und -gärten. Alle Käufer im Supermarkt, die vor den leeren Regalen standen, bekamen deswegen beim Verlassen des Marktes eine Tüte Samen für Wildblumen geschenkt.
Gottes Schöpfung hat ihre eigenen Regeln – die nur für unsere oft viel zu geordneten Sinne eine Wildheit ist. Unsinn gibt es in der Schöpfung nicht. Alles hat seinen Sinn und Zweck. Den spüren wir, wenn wir meinen, ihn verbessern oder wegräumen zu sollen.
Lassen wir, wo es irgend geht, die Schöpfung einfach in ihrer Weise leben. Sie wird es uns danken.

(foto kreitl.at text friedhelm müller nach buhv.de

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